Hello Mwanza

Montagmorgen 09:30 Uhr: Eigentlich sollten wir nun in unserem Swahili Unterricht und die Kinder in der Schule sein, die beiden amerikanischen Medizinstudentinnen sollten gerade ihren ersten Praktikumstag im nahegelegenen Spital gestartet haben. [Nederlandse Versie] Aus dem Kindergarten, der an dem Wohnzimmer angrenzt, sollte das laute Gelächter und Geplapper von ca. 15 Kinder erschallen und in der Küche würden Menschen rein und raus laufen – um frische Milch zu bringen, Gemüse aus dem Garten abzuholen oder beschäftigt sein mit Kleider waschen, Reis sieben oder draussen auf dem Feuer bereits das Mittagessen vorzubereiten…

Aber nein – es ist dunkel und still im Haus. Der Strom ist (mal wieder) ausgefallen und wir sitzen zusammen mit den zwei Studentinnen in der grossen Wohnküche, trinken Kaffee oder Chai (so wird der Tee genannt in Swahili) und Milo und Ella spielen mit ihrem Weihnachtsgeschenk: Stirnlampen. Denn es regnet. Stark! Und dann steht das Leben hier in Tansania einfach mal still.

Dies wurde uns im Vorhinein bereits x-mal erzählt, aber so richtig verstehen was es heisst, konnten wir es nicht. Natürlich würde das Tempo einige Gänge tiefer sein und alles würde etwas langsamer gehen. Die Leute würden bestimmt immer wieder zu spät kommen, aber das wirklich einfach alles stillsteht – für paar Stunden oder sogar einem Tag? Nein, das konnten wir uns nicht vorstellen…

Aber der Kindergarten bleibt heute leer, niemand/keiner erscheint bei der Arbeit und kein einziger Taxichauffeur denkt auch nur im Traum daran, sein Haus zu verlassen um die beiden Medizinstudentinnen durch den Regen in das Krankenhaus zu fahren. Die Strassen sind nämlich überspült und ausserdem ist das Krankenhaus sowieso leer: Sowohl Patienten als auch Ärzte bleiben bei diesen Wetterverhältnissen zu Hause. Die Wenigen, die noch eben vor dem Regen das Haus verliessen, bleiben unterwegs irgendwo stecken. Läden werden geschlossen, Restaurants nicht mal geöffnet – alle bleiben Zuhause. Wir werden dann auch laut ausgelacht, als wir fragen, ob unser Swahili Unterricht wohl stattfinden wird? Natürlich nicht, komische Wazungus! (= weisse Menschen)

Wir sind seit gut zwei Wochen in Mwanza. Vieles fühlt sich bereits vertraut an, es gibt jedoch noch viel zu lernen – und damit meinen wir nicht nur die Sprache 😉

Die erste Woche in Mwanza war heftig: lange und intensive „Schulungstage“ und wir brauchten einige Tage um uns an die neuen Umstände und anderen Rhythmus zu gewöhnen. Der Alltag nimmt hier nämlich viel mehr Zeit in Anspruch. Es gibt kaum elektrische Haushaltsgeräte und auch keinen Supermarket, wo du schnell alle Einkäufe auf einmal erledigen kannst. Es galt also zuerst mal heraus zu finden, was überhaupt erhältlich ist und wo? Gemüse auf dem einen Markt, Reis und Linsen auf dem anderen. Pasta und Nutella im Expat-Supermarket, Joghurt und Brot machen wir selber… inzwischen geht es jedoch super und wir können die Tage so einteilen, dass auch wieder (mehr) Zeit bleibt um mit den Kindern zu spielen!

Wir fühlen uns sehr wohl in Mwanza: Die Menschen sind sehr freundlich, die Umgebung ist farbenfroh und wunderschön, ausserdem wohnen wir (temporär) in einem wahren Kinderparadies. Mama Kilala ist eine Deutsche Frau, die vor 47 Jahren nach Tansania gezogen ist. Sie wohnt in einem riesigen Haus (wo wir während diese 2 Monaten “incountry-Training“ ein XL-Zimmer mieten) mit gigantischen Garten. Montag- bis Freitagvormittag führt Sie im Haus einen Kindergarten, den Milo und Ella während unserem Swahili Unterricht besuchen. Wir wohnen also quasi im Kindergarten – wie cool ist das?! (als 2 oder 4-jährige(n) 😉 )

Die Kinder machen es sowieso wirklich fantastisch und passen sich wie selbstverständlich an die neue Umgebung an: fröhlich winken sie zurück, wenn sie gerufen werden (“mtoto mtoto!” = Kind, Kind), tänzeln ruhig über die chaotischen und lebendigen Märkte, schlafen unter einem Moskitonetz und die Puppen und Stofftiere tragen sie inzwischen elegant auf dem Rücken… Wir halten es hier also die kommenden 6 Wochen durchaus aus 🙂

Diashow: (das Laden der Diashow kann etwas dauern…)

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"vitumbua": tanzanian breakfast