Lost in Translation 2

  • Wie im letzte “Lost in Translation”-Beitrag bereits erwähnt, können die meisten Tansanier keinen Unterschied zwischen L und R machen, was Grundlage für einige witzige Missverständnisse ist. Dies ist das Aushängeschild vom Florist, sie Titelbild…

  • (Nederlandse versie) “Sich ähneln” ist auf Swahili “fanana”, ein Pferd ist “farasi”.
    So geschah es, dass ich letzthin der Mutter von unserem Nachbarn lachend sagte, dass sie wie ein Pferd aussah – dabei ich eigentlich sagen wollte, dass sie ihrem Sohn glich.
  • “Karibu” bedeutet “Willkommen” aber auch “in der Nähe”. Als mir in der Altjahrwoche einige halb fremde Menschen “karibu mwaka mpya (neues Jahr)” sagten, ging ich davon aus, dass es eine Art Begrüssung war im Zusammenhang mit dem bevorstehenden   Meine Reaktionen bestanden also aus “ndiyo” (ja, tatsächlich), “bado” (noch nicht) oder ein verstehendes Lächeln – aber es war sicher nicht eine anständige Art um auf die (von mir nicht so verstandene) Einladung zu reagieren…
  • Mit “thamani” bezeichnet man den “Wert” für etwas. Es ist nur etwas blöd, dass ich während einer Sitzung letzte Woche ständig von “Tamani” sprach, was “Lust / Begierde” bedeutet… “Wir müssen zusammen versuchen den Wert zu steigern…” 😉
  • Arbeit und Privat: Über die Unterschiede in der Arbeitskultur haben wir in der Vergangenheit bereits mehrfach geschrieben. Lassen wir es darauf bewenden, dass es Vor- und Nachteile hat und diese Unterschiede immer eine Herausforderung und eine Quelle für Frustration bleiben werden. 😉 Worauf wir noch nicht so eingegangen sind, ist die Tatsache, dass Privat und Arbeit weniger streng getrennt werden und Arbeitszeiten somit nicht immer so genau genommen werden. Die (bewahrheiteten) Klischees sind ja, dass man zum Beispiel während der Arbeitszeit noch schnell auf die Bank geht um die Wasserrechnung zu bezahlen (was dann den ganzen Vormittag dauert). Oder, dass wenn jemand aus der Grossfamilie krank ist, man eben paar Tage weg ist. Hochzeiten und Beerdigungen sind sowieso höchstwichtige Ereignisse, die NIE verpasst werden können – auch wenn das eine sehr lange Reise beinhaltet und somit einige Tage beanspruchen können….
    Aber gleichzeitig bedeutet es auch, dass Mitarbeiter in etwas höheren Funktionen regelmässig auch am Wochenende im Büro vorzufinden sind. Marktstände haben sowieso 7 Tage die Woche geöffnet und ein Handwerker beendet seine Arbeit (wenn es wirklich muss) auch wenn er dafür im Dunkeln weiterarbeiten muss. Es ist auch schon vorgekommen, dass der CFO unserer Partnerorganisation uns am Sonntagnachmittag anruft, er habe ein (geschäftliches) Problem und komme in 5 Minuten bei uns vorbei, damit wir ihm helfen können. Oder, dass am Freitagabend noch ein Stapel Arbeit gebracht wird, der bis am nächsten Tag erledigt sein soll. Oder, dass am Samstag früh um 7 Uhr jemand anruft, dass es ein dringendes Problem gibt bei einer Schule rund 1 Fahrstunde entfernt, und dass wir dort nun sofort hinmüssen. Samstags, um 7 Uhr….